Bergische Pferde- und Hundeosteopathie
Osteopathie, Physiotherapie & Blutegeltherapie

News-Blog




Der richtige Sattel für mein Pferd
 

 Jeder Pferderücken  ist anders...und so benötigt jedes Pferd einen für sich eigens  angepassten Sattel....

Wer kennt das nicht...?


Viele Pferdebesitzer kennen das leidige Thema. Man findet einfach keinen passenden Sattel und wenn man dann Sattler XY da hatte kommt der Osteopath, Tierarzt oder Trainer und will einem erzählen, dass der nun für teures Geld gekaufte Sattel XYZ der Marke XY einfach nicht passt.
 

Was nun???

Jeder Pferdebesitzer sollte sich selber informieren wie ein Sattel auf dem Pferd liegen sollte, damit einem nicht einer vom Pferd erzählt werden kann. Hierfür biete ich natürlich auch Seminare an...ABER hier einmal das wichtigste für den Laien und Pferdebesitzer:

Unser Partner Pferd hat 18 Rippen, nur von der 9 bis zur 18. Rippe  ist das Pferd in der Lage uns inkl. Sattel überhaupt halbwegs gesund zu tragen. Alles was über die 18. Rippe hinaus geht, wird dem Pferd auf Dauer schaden und Rückenschmerzen hervorrufen.
 
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kammerweite. Das Kopfeisen darf nicht links und recht in die Muskulatur am Widerrist drücken, der Trapezmuskel wird es uns danken,  sollte jedoch auch nicht zu weit sein, so dass der Sattel auf die Schulter rutscht. Ebenfalls wichtig ist das ca. 4 Finger Platz finden zwischen Widerrist und dem oberen Rand der Sattelkammer.

Weiter geht es mit der Wirbelsäulenfreiheit hier streiten sich die Geister die einen sagen wir brauchen mehr Wirbelsäulenfreiheit die anderen weniger. Ich bin für eine angemessene Wirbelsäulenfreiheit und zwar so, dass der Sattel nicht auf die Dornfortsätze drückt. Die Kissenform des Sattels sollte dem Pferderücken angepasst sein, habe ich ein Pferd mit viel "Schwung" im Rücken oder ist der Rücken eher gerade? Dem entsprechend sollte der Baum des Sattels geformt und die Kissen des Sattels gepolstert sein damit der Sattel eine gleichmäßige Auflagefläche bekommt. Habe ich ein Pferd mit etwas mehr "Schwung" im Rücken wird ein zu gerader Sattel schnell in den hinteren Bereich der Rückenmuskulatur drücken, was schmerzhafte Druckstellen und ggf. eine Muskelathrophie hervorrufen kann. In diesem Fall drückt der Sattel sowohl am Widerrist als auch in den hinteren Bereich der Rückenmuskulatur und bildet eine Brücke. Wir müssen also auch auf die Form des Sattelbaumes und. der Kissen achten.
 
Zuletzt sollten wir noch auf den Schwerpunkt des Sattels Achten dieser sollte in der Mitte der Sitzfläche liegen, was wenn der Sattel korrekt auf das Pferd angepasst ist in der Länge ca. auf Höhe des 14/15. Brustwirbels liegt.

Um es noch einmal kurz zusammen zu fassen:

1. Der Sattel muss in Form und Kissenbreite dem Pferderücken angepasst sein (keine Brückenbildung)
2. Der Sattel darf auf keinen Fall über die 18. Rippe hinausgehen
3. Die Kammerweise muss angepasst sein, sie darf weder zu eng sein und in die darunter liegende Muskulatur drücken noch zu weit sein, so dass der Sattel auf die Schulter rutscht.
4.Der Schwerpunkt des Sattels sollte mittig liegen.

Leider sehe ich oft gerade bei Gangpferden (Isländern) viel zu lange Sättel. Auch hier muss dringend darauf geachtet werden, dass der Sattel NICHT über die 18. Rippe hinaus geht. Auch ein Töltsattel muss genau angepasst sein und darf nicht in den Bereich der LWS (Lendenwirbelsäule) hineinreichen. Liegt der Sattel zu weit hinten kann das Pferd seinen Rücken nicht mehr korrekt aufwölben und drückt ihn nach unten weg. Die Hinterhand kann somit nicht mehr unter den Schwerpunkt treten und Blockaden, Muskelprobleme und Rittigkeitsprobleme sind vorprogrammiert. Wir sehen also ein korrekt sitzender Sattel ist das A und O im Reitsport. Viele Probleme können wir auf Dauer von alleine Lösen, wenn der Sattel dem Pferd vernünftig angepasst wurde.

Das gleiche gilt für die korrekte Hufbearbeitung aber dazu kommen wir zu einem späteren Zeitpunkt....
 





Weidegang im Herbst-Gefahr: HUFREHE

Die meisten Pferdebesitzer möchten ihre Pferde auch im Herbst draußen auf den Weiden halten. Was sehr positiv ist um den Auslauf und den Bewegungsdrang der Pferde zu gewährleisten kann aber auch seine Schattenseiten haben. Damit auch Ihr Pferd den herbstlichen Weidegang gut und gesund übersteht, habe ich hier einige Infos für Sie:

Gerade im Herbst nach einer langen und ausgiebigen Nutzung der Weiden durch die Sommermonate sind die Weiden oft sehr abgefressen. Doch das heißt nicht, dass man jetzt auch die leichtfuttrigen und hufrehegefährdeten Ponys einfach gedankenlos auf der Weide fressen lassen kann, frei nach dem Motto "da ist ja nicht mehr viel drauf". Gerade im Herbst ist das Gras sehr gestresst und kann aufgrund des erhöhten Fruktangehaltes deutlich schneller Hufrehe auslösen als manch ein Pferdebesitzer denkt. Fruktane sind Zuckerverbindungen, die vor allem in Deutschem Weidegras (Hochleistungsgräsern) vorkommen. Als Hochleistungsgras bezeichnet man die Gräser, die eine sehr hohe Trittfestigkeit haben und somit aufgrund ihrer "Belastbarkeit" gegenüber Pferdehufen am häufigsten auf unseren Pferdeweiden anzutreffen sind. Fruktan ist für das Gras ein Nährstoffspeicher der für schlechte Tage sein soll.  Vor allem dann wenn die Nächte kalt werden oder es gefriert, wächst das Gras nicht, sondern speichert für die schlechten Tage vermehrt Fruktane ein. Gerade im Herbst sind die Nächte recht kalt und tagsüber kommt dann auch noch die schöne Sonne herraus. Was für uns Menschen optisch den perfekten Weidetag ausmacht, sorgt im Gras dafür, dass noch mehr Fruktane eingespeichert werden.
Leider können Pferde Fruktane nur schlecht verdauen und so kann es beim Pferd nach dem schönen Weidegang zu einer Übersäuerung oder sogar zu einem Absterben der Darmflora kommen. Die nicht abgebauten Giftstoffe schädigen die Lederhaut und können dadurch einen Reheschub hervorrufen.

Um Hufrehe im Herbst durch Weidegang ein wenig vorzubeugen, sollte man ein paar Dinge beachten: 

Den Pferden am besten auch auf der Weide genügend Heu zur Verfügung stellen. Schon vor dem Weidegang die Pferde mit Heu versorgen, damit sie nicht "hungrig" auf die Weide gehen. Wenn möglich den Weidegang einschränken und die Pferde an den frostigen und dennoch sonnigen Morgen besser nicht auf die Weide bringen. Am besten für den Herbst eine nicht vom Sommer schon überlastete und gestresste Weide zur Beweidung wählen, damit das Gras nicht unnötig viel Fruktan speichert.